Das Baukindergeld steht hart in der Kritik. Nicht nur die der Eigentümerverband Haus und Grund und der Mieterverein bemängeln das neue Baukindergeld. Auch die Grünen zweifeln die Wirkung an.
Das Baukindergeld verschärft die Situation auf dem Immobilienmarkt
Aus Sicht von Mieter- und Eigentümervertretern wird das geplante Baukindergeld nicht gegen den Wohnungsmangel helfen. Anstatt den Familien zu helfen, wird prognostiziert, dass der Zuschuss letztlich bei den Bauunternehmen landet. Auch der Eigentümerverband Haus und Hof bemängelt, dass die Bauunternehmen die Preise entsprechend erhöhen werden. Folglich werden Familien zwar auf den ersten Blick entlastet. Das zusätzliche Geld jedoch, wird der Immobilienbranche zu Gute kommen. Die Folge wäre eine Verschärfung der allgemeinen Situation auf dem Immobilienmarkt. Auch der Deutsche Mieterbund ist der Meinung, dass das Baukindergeld eine falsche Wirkung zeigen wird.
Grüne betiteln das Baukindergeld als „Reichenheimzulage“
Ein ähnliches Modell wie das Baukindergeld gab es schonmal. Von 1995 bis Ende 2005 wurde die Eigenheimzulage gezahlt. Diese wurde abgeschafft, weil sie ebenso ihre Wirkung verfehlt hat. Das Pestel-Institut kommt in der Studie „Wirkungen der Wohneigentumsförderung und möglicher Beitrag des Wohneigentums zur Alterssicherung“ zum dem Ergebnis, dass das Baukindergeld nur den Familien hilft, die sich ohnehin Eigentum leisten können. So heißt es in der Studie: „Das Baukindergeld schließt einen Teil der Bevölkerung aus und lässt in der vorgesehenen Ausgestaltung räumliche Verlagerungen der Nachfrage in preiswerte Regionen und Preiswirkungen in Ballungsräumen erwarten.“ Die Grünen gehen soweit, dass sie in einer kleinen Anfrage an den Bundestag vom 24. April 2018 die Frage stellen, ob das Baukindergeld nicht besser als Reichenheimzulage betitelt werden solle.